Softwarelösungen im Zeitalter der Digitalisierung – Teil 3
Digitalisierung bedeutet Veränderung – Altbewährtes wird in Frage gestellt oder aufgegeben, Abteilungsgrenzen teilweise gesprengt und neu definiert. Ohne Zweifel: Die Digitalisierung benötigt neben Ressourcen und Entscheidungsbefugnissen eine zielgerichtete Strategie, die dem gesamten Unternehmen als Leitlinie dient.
Im ersten Teil unserer Blogserie „Softwarelösungen im Zeitalter der Digitalisierung“ haben wir die Herausforderungen, die die digitale Transformation eines Unternehmens mit sich bringen, näher erörtert.
Im zweiten Teil sind wir auf die fünf wichtigsten Kriterien eingegangen, die aus organisatorischer und technischer Sicht zu einer erfolgreichen Digitalisierung führen.
Mit Teil 3 wollen wir nun unsere Blogserie fortführen und uns mit dem Aufbau und den Eigenschaften eines leistungsfähigen, digitalen Eco System beschäftigen. In diesem Zuge betrachten wir auch die Frage, welche Rolle dabei cloudbasierte Technologien spielen.
Das digitale Produkt
Bei der aktiven Gestaltung der digitalen Transformation in einem Unternehmen, sollten vor allem nachhaltige Innovationsprozess für die Geschäftsmodelle etabliert werden, insbesondere wenn den Kunden digitale Produkte angeboten werden.
Wir empfehlen bei der Gestaltung eines solchen Innovationsprozesses den Einsatz der Methoden, Pattern und Tools von Design Thinking und dem Business Model Navigator.
Hierbei werden z.B. im Add-On Business Model Pattern diese zentralen Fragen behandelt:
- Wer ist der Kunde?
- Welche Marktsegmente sollen bedient werden?
- Was wird dem Kunden angeboten (value proposition)?
- Wie wird das Produkt/ Leistung zur Verfügung gestellt (value chain)?
- Wie wird Umsatz generiert (revenue model)?
Das größte Interesse sollte darin liegen, das Produkt in möglichst allen digitalen Kanälen zur Verfügung zu stellen. Denn der Fokus liegt im Verkauf des angebotenen Produktes, dabei spielen weitere Faktoren eine relevante Rolle. Der Kunde muss vorab von der Bedienbarkeit, dem Produktumfang und dem Service, rund um das Produkt überzeugt sein, bevor er die Handlung „Kauf“ tätigt.
Der Digitalisierungsgrad der eigenen Produkte sollte deshalb so hoch wie möglich sein. Dies bedeutet im Detail:
- Erhöhung der digitalen Bedienbarkeit: Wie können Kunden mit Hilfe des Produktes situativ unterstützt werden. Smarte Produkte bieten dabei einen höheren Mehrwert für ihre Kunden. Dies kann im optimalen Fall mit Rechenleistung geschaffen werden.
- Vernetzung mit der Umwelt: Die Möglichkeit der Vernetzung, mit anderen IoT Devices in der Umgebung (Sensoren, etc.), steigert die Informations- und Kommunikationstechnik des Produktes. Darüber hinaus sollte – in Zeiten der Digitalisierung und Rangeln um Kunden – stets der Faktor Benutzerkomfort im Fokus der Unternehmen liegen. Wenn verschiedene Devices interaktiv miteinander kommunizieren und Informationen austauschen, fallen manuelle Tätigkeiten durch den Menschen weg.
- Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Produkt und Bediener: Das Gestalten von Bedienkonzepten nach den neuesten Standards schafft eine einmalige Produktnutzung für den Kunden. So kann dem Nutzer ein einzigartiges Erlebnis geboten werden (User Experience). Das Messen und Analysieren des Kundenverhalten und derer Erfahrungen mit dem Produkt bieten die Möglichkeit, dieses stets an neue Anforderungen anpassen zu können.
- Produktbereitstellung auf verschiedenen Kanälen: Die Digitalisierung hat auch das Buzzword Omnichannel geprägt. User erwarten die Nutzung und Verfügbarkeit von Produkten und Services auf verschieden Kanälen. Die Bereitstellung des Produktes sollte deshalb, je nach Nutzung und Relevanz, geprüft werden. Dadurch können ggfs. auch neue Märkte erschlossen werden.
- Effizienzerhöhung: Prozesse, die mit digitalen Fähigkeiten ausgestattet sind, sollten besonderes effizient gestaltet sein. Vorab sollte deshalb eine intensive Prüfung, ob Prozesse KI-basiert und damit eigenständig ausgeführt werden können, erfolgen. Die Einführung adaptiver Prozesse im Unternehmen, die sowohl aufgrund festgelegter Vorgaben normative Kräfte freisetzen, als auch adaptiv auf die Situation bezogen eigenständige Reaktionsmöglichkeiten ermöglichen, sollten außerdem unterstützt werden durch Regeln und Informationen z.B. aus dem Kundenprofil.
- Effizienzerhöhung: Prozesse, die mit digitalen Fähigkeiten ausgestattet sind, sollten besonderes effizient gestaltet sein. Vorab sollte deshalb eine intensive Prüfung, ob Prozesse KI-basiert und damit eigenständig ausgeführt werden können, erfolgen. Die Einführung adaptiver Prozesse im Unternehmen, die sowohl aufgrund festgelegter Vorgaben normative Kräfte freisetzen, als auch adaptiv auf die Situation bezogen eigenständige Reaktionsmöglichkeiten ermöglichen, sollten außerdem unterstützt werden durch Regeln und Informationen z.B. aus dem Kundenprofil.
- Verkürzen von Prozessinnovationszyklen: Durch die Verkürzung werden Ressourcen freigesetzt, die zur Gewinnung neuer Kundengruppen genutzt werden können. Darüber hinaus entsteht die Option schneller auf geänderte Bedarfe reagieren zu können. Neue Geschäftsmodelle zu kreieren und dabei Informationen sowie Daten des eigenen Unternehmens (Data as a Product) zu nutzen, bieten neue Möglichkeit für Unternehmen.
Eine Plattform für digitale Produkte
Damit die oben beschriebenen Ziele erfüllt werden können bedarf es einer, auf die Bedürfnisse zugeschnittene, Plattform für Digitalisierungsvorhaben.
Die Fachlichkeit sollte in kleinteilige Software-Einheiten umgesetzt werden. Mit Hilfe der Unterteilung können die Software-Einheiten dem Kunden, in voneinander unabhängigen Release-Zyklen schnell und einfach zur Verfügung gestellt werden. Dabei kann stets darauf Wert gelegt werden, dass die Implementierung keinen großen Einfluss auf die Produktivität des Kunden nimmt.
Wir empfehlen deshalb MicroServices in einer eventbasierten Architektur. Hierbei sollten die wichtigen Prinzipien der Cloud-Native Service-Entwicklung berücksichtig werden, wie z.B. die 12 Faktoren der Cloud Native Services (https://12factor.net). Dies ermöglicht Produkte und Funktionalitäten inklusive einer wohldefinierten Ablaufumgebung auf einfache Weise in cloudbasierten Architekturen zur Verfügung zu stellen. So können die mächtigen Funktionalitäten der Cloud-Plattformen wie z.B. Skalierung und Fail-Over genutzt werden und sorgen gleichzeitig dafür, dass digitale Produkte besonders ressourcenschonend produktiv gesetzt werden können. Diese Plattformen bieten unter den Stichworten Serverless Computing und Function as a Service (FaaS) die Möglichkeiten, kleinteilige Funktionen automatisch nur bei Bedarf über Zuordnung von Server-Ressourcen zu bedienen und die Server-Kapazitäten von der Plattform selbst verwalten zu lassen.
Der Einsatz eines agilen Vorgehensmodell entlang einer DevOps-Pipeline unterstützt bei der Entwicklung, Verbesserung und Optimierung von kleinteiligen Inkrementen des digitalen Produktes. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit das Produkt in Container zu verpacken sowie dieses schnell und (fast) vollautomatisiert in Produktion zu bringen.
Unsere Empfehlung: BigData und KI-Technologien gewinnbringend einzusetzen. Das Sammeln von Daten unter Wahrung des Datenschutzes gegenüber der eigenen Kunden, Partner, Zulieferer, Prozesse, etc.. Anschließend sollten diese Daten in einem BigData Eco System zusammengefügt werden. Eine Analytics Plattform sowie ein Realtime System dienen dazu, die Daten auszuwerten und das gewonnene Wissen am richtigen Ort zur richtigen Zeit in den Prozessen und den Produkt-Kanälen zur Verfügung zu stellen.
Schlüsselkompetenzen
Für einen erfolgreichen Aufbau einer solchen Plattform werden Schlüsselkompetenzen benötigt, die im eigenen Unternehmen aufgebaut bzw. über Beratung oder Produkte hinzugekauft werden sollten. Ziel muss es sein, dass Innovationszyklen verkürzt, der Digitalisierungsgrad der Produkte erhöht, die digitale Fähigkeiten schnell verfügbar gemacht (time-to-market) und gleichzeitig die Kosten minimiert werden. Erfolgreich in der Digitalisierung zu sein bedeutet, die Innovationsführerschaft und gleichzeitig die Kostenführerschaft für das eigene Geschäftsmodell innezuhaben. Dies kann nur gelingen, wenn sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und Plattformen sowie Produkte für spezielle Lösungen von Anbietern nutzen, die auf ihrem Gebiet wiederum Spezialisten sind.
Generell sollte bei der Abwägung Eigenentwicklung bzw. Eigenbetrieb immer eine Total-Cost-of-Ownership-Betrachtung erfolgen und mit den Alternativszenarien einer cloudbasierten Nutzung verglichen werden.
Beispiele hierfür sind:
Container-Plattform-Anbieter: Nutzung von Container-Plattformen, um Produktivitäts- und Kostenvorteile bei Entwicklung, Test und Betrieb von Softwares zu erzielen. Denkbare Modelle sind
- Private Cloud durch eine On-Premise Installation der Container-Plattform: Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn das eigene Unternehmen selbst Managed Services zu IT-Assets anbietet. Darüber hinaus wird für ein solches Szenario oftmals die Datensicherheit als Grund benannt, jedoch sollte dieses Argument ausführlich und unaufgeregt diskutiert werden, da zum einen die Anbieter oftmals eine ausschließliche Nutzung von deutschen oder europäischen Rechenzentren zusichern können und zum anderen die IT-Sicherheitsprozesse beim Anbieter genauso oder sogar in höheren Umfang umgesetzt sind.
- Eine hybride Cloud-Architektur, d.h. es ist jederzeit möglich Kapazitäten eines Cloud-Anbieters zusätzlich zu den Inhouse-Kapazitäten zu verwenden. Dies ist bei einer gewünschten On-Premise Installation der flexibelste Ansatz, da hier jederzeit Cloud-Kapazitäten ergänzend oder gar in bestimmten Ausbaustufen Inhouse-Kapazitäten ersetzend verwendet werden können.
- Public Cloud, hier wird ausschließlich die Plattform von Cloud-Anbietern genutzt: Diese Variante ist von der Flexibilität und Einsatzschnelligkeit her betrachtet immer die beste Variante. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass man sich nicht ausschließlich von einem Anbieter abhängig macht.
Als Cloud Anbieter führen wir nicht nur Software-Projekte durch, sondern stellen unseren Kunden auch Managed Services über unser Widas Data Center zur Verfügung. Damit sind wir in der Lage sehr flexibel und schnell digitale Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln und diese dann direkt in der Produktion als Managed Service bereitzustellen.
CIAM Anbieter:
Sobald Produkte ein digitales Gesicht besitzen bzw. die Funktionalitäten im Internet verfügbar sind, stellen sich oft folgende Fragen:
- Wer nutzt das Produkt?
- Wie können die Nutzer sicher identifiziert werden?
- Auf welche Art und Weise greifen Nutzer sicher auf Services zu?
- Wie werden Authentifizierung und Autorisierung durchgeführt?
- In welcher Form kann ein Nutzer sein Kundenprofil und seinen Zugang möglichst effizient selbst verwalten?
cidaas (Cloud Identity and Access Management Tool)
Eine besonders wichtige Rolle spielt, wie so häufig, die User Experience. Diese sollte über jegliche Prozessschritte hinweg gewahrt werden. Deshalb macht in den meisten Fällen der Einsatz eines Single Sign-On (SSO, Einmal-Anmeldung) Sinn. SSO unterstützt ein kanalübergreifendes Login über alle Anwendungen und Produkte hinweg. Je nach Anwendungsfall sollten die Nutzer eines digitalen Service notwendige Informationen zur eigenen Person hinterlegen. Mit einem Progressive Profiling können Step by Step nur die Informationen zum Nutzer abgefragt und gespeichert werden, die zur Bearbeitung des jeweiligen Anwendungsfalls benötigt werden. Für ein bequemes Login spielen heutzutage auch moderne Registrierungs- und Authentifizierungsverfahren eine wichtige Rolle. Das Thema Sicherheit liegt hierbei ebenso im Fokus wie der Komfort. Mit einer möglichst breiten Palette an Verfahrensoptionen können Nutzer begeistert werden. Social Login, Fingerprint, Gesichts- oder Stimmerkennung, unzählige Authentifizierungsverfahren sind den Usern bereits bekannt und bieten diesen ein bequemes und sicheres Zugreifen auf digitale Anwendungen. Mit unserem Cloud Identity and Access Management System cidaas bieten wir eine Out-of the Box Lösung, welche alle aufgeführten Tools und Features auf einer Plattform vereint.
Schlussbetrachtung
Wir haben in unserem 3-teiligen Blog alle wichtigen Aspekte erläutert, die berücksichtigt werden sollten, um Kunden im Zeitalter der Digitalisierung eine optimale Software-Lösungen bereitzustellen. Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit der eigenen IT-Abteilung und der Fokus schnell und kostengünstig den eigenen Kunden eine innovative Lösung bereitzustellen. Unserer Erfahrung nach gelingt dies nur dann, wenn Unternehmen sich bei der Entwicklung der Software-Lösung auf das Kerngeschäft konzentrieren. Bei Querschnittsaufgaben, wie z.B. der Einsatz eines Identity and Access Management Tools, sollten Sie auf gute, bereits vorhandene cloudbasierte Lösungen zurückgreifen. Falls es auf dem Markt keine adäquaten Anbieter gibt, sollten in sich geschlossene Software-Vorhaben identifiziert und diese von leistungsfähigen IT-Firmen zügig umsetzen werden. Mit Hilfe der Container-Plattformen können Lösungen schnell in die IT-Landschaft integriert werden.
Bei allen Vorhaben sind wir ein zuverlässiger und kostengünstiger Partner, der Ihnen Out-of-the-Box ein digitales Produkt, von der Konzeption bis zur Realisierung, als Managed Service anbieten kann!